KICKHUNTER

Ich war ja ziemlich überrascht als ich das erste Album der Hamburger Band KICKHUNTER in meinen Player schob. Schon beim ersten Song wusste ich, die Songs beinhalten Wiederholungsgefahr in Bezug auf das Einlegen und Anhören. Alle Songs sind so stark, dass sie einem sofort in die Beine und vor allem in den Gehörgang gehen, dass sie sich dort richtig bei mir festsetzten. Jetzt aber genug des Lobes und lassen Gitarrist Stefan Aurel zu Worte kommen, der sich auch mit für das Songwriting verantwortlich zeigt.

Die Bandmitglieder von KICKHUNTER kommen alle aus Hamburg. Das Line-up setzt sich zusammen aus Sänger Jörg Wesenberg (Mendoca, Rex), den Gitarristen Roland Feldmann (ex-Doc Eisenhauer, Shockmachine, Long Tall 69) und Stefan Aurel (Wildflowers, Whiskey Smile, Long Tall 69), Bassist Markus Großkopf (Helloween), Drummer Karsten Kreppert (Dr. D, Doc Eisenhauer) und Keyboarder Ansas Strelow. Wie kam denn diese Konstellation zusammen?

– Ich war in Ms und Ks Studio um einige Solo-Sachen aufzunehmen, auf welche Karsten getrommelt hat und Markus den Bass spielte. Die Chemie war so perfekt, dass wir beschlossen ein ganzes Album zu machen. Die richtigen Mitstreiter waren schnell gefunden. Markus hat damals ein Album meiner Band LONG TALL 99 produziert. Roland Feldmann hat zusammen mit Karsten bei DOC EISENHAUER gespielt. Zusätzlich war Roland auch einige Zeit bei LONG TALL 99. Ansas Strelow ist eine regelrechte Keyboard-Koryphäe in Hamburg. Mit Jörg Wesenberg fanden wir dann schließlich noch den richtigen Sänger für uns. Das Songwriting ging ziemlich schnell vonstatten und es hat alles sehr viel Spaß gemacht.

Trotz allem hat es doch einige Zeit gedauert, denn Ende 2000 habt ihr doch schon mit dem Songwriting begonnen.

– Das ist richtig, aber es sind einige, weniger erfreuliche Dinge, in der folgenden Zeit passiert. So erlitt unser Drummer Karsten einen Herzinfarkt. Obwohl er erst 33 Jahre ist, hat ihn dieses schwere Schicksal ereilt. Aber glücklicherweise hat er sich in der Zwischenzeit wieder so gut erholt, dass er wieder voll einsatzfähig ist. Vorsichtig muss er zwar noch immer sein, aber er hat sein Leben insoweit geändert, dass er überhaupt keine Probleme mehr hat. Dann hatte ich noch einige Probleme mit einem Bandscheibenvorfall, der mich auch einige Zeit außer Gefecht setzte und zum Schluss erlitt Ansas noch einen Motorradunfall, bei dem er sich einige Rippen brach. Dies passierte gerade, als er seine Keyboardparts aufnehmen sollte. Zum Glück sprangen Jean Jaques Kravetz und sein Sohn Pascal für einige Keyboardpassagen ein. Trotz allem war es uns wichtig, so lange zu warten, bis alle wieder auf dem Damm waren. Zusätzlich hatten wir, durch die ganzen Missgeschicke, dann auch den richtigen Titel für unser Album. Nichts ist doch passender als ´Hearts & Bones´.

Dem kann ich nun wirklich nichts mehr hinzufügen, obwohl ich mir auch schon einige Gedanken um den Titel gemacht hatte. Ebenso hatte ich mir Gedanken über die Sache gemacht, sind KICKHUNTER nun eine Band oder nur ein Projekt. Wenn ich dich so reden höre, erübrigt sich diese Frage, denn deine Antworten klingen so enthusiastisch, dass ich ganz stark von einer Band ausgehen muss.

– Richtig, denn uns war es von Anfang an wichtig, als Band zu fungieren. Wir hätten sonst mit Sicherheit nicht auf die Genesung der einzelnen Musiker gewartet, denn man hätte sicher anderweitig Musiker gefunden. Genau das wollten wir aber nicht, denn wir sind richtige Freunde und wir wollten die Scheibe machen

Wenn ich mir das Album anhöre, merke ich sofort, dass euch dieser Sound wirklich am Herzen lag, denn er kommt mit so viel Herzblut daher, dass man auf gar keine anderen Gedanken kommen kann.

– Wir haben alle denselben Background und stehen total auf diese Art von Musik. Ich persönlich finde auch, dass man dies dem Album anmerkt und ich finde es schön, wenn andere es auch so sehen. Wir haben aber auch sehr viel Herzblut in das Songwriting gelegt.

Was ich ja auch schon angedeutet habe. Mich wundert aber nur, dass Markus Großkopf, der ja bei Helloween einen doch etwas anderen Sound macht, auf solche Mucke steht.

– Markus ist ein richtiger Rock´n Roller. Er hat sich mit diesen Songs auch einen kleinen Traum erfüllt. Er hat ja auch schon bei Helloween gezeigt, dass er auf solche Musik steht, denn einige Male waren schon Songs dieser Art auf Helloween-Alben vertreten.

Mir persönlich gefällt der Song ´Secretary Blues´ am besten. Die Keyboardpassagen erinnern einem total an Deep Purple Stücke.

– Das hat auch Jean Jaques Kravetz eingespielt, denn die Aufnahmen zu diesem Song fielen genau in dem Zeitraum, indem Ansas den Unfall hatte. Er zählt ja zu den Keyboardern, der Jon Lord das Wasser in allen Belangen reichen kann. Er wird nicht umsonst auf die gleiche Stufe mit dem Deep Purple Keyboarder gestellt.

Für mich ist Jörg Wesenberg auch der vollkommen richtige Sänger für euch, denn er passt zu den Songs wie dir besagte Faust auf´s  Auge.

– Das haben wir uns auch gedacht, deswegen kam für uns auch kein anderer Sänger in Frage.  Er hat das Zeug dazu, das gewisse Rock´n Roll und vor allem Bluesfeeling in die Songs zu positionieren.

Das sehe ich auch so, denn mit seinen Vocals erinnert er manches Mal an „klassische Bands“ wie Whitesnake, Bad Company oder ähnliche. Jetzt muss ich aber doch ein wenig kritisch werden. Stefan du sagtest ihr seid eine Band. Jetzt veröffentlicht Helloween demnächst ihr neues Album und dann wird mit Sicherheit eine Tour folgen. Wie sieht es denn bei euch aus, denn wenn ich bei KICKHUNTER von einer Band ausgehen muss, sollte ihr doch auch auf Tour gehen.

– Das werden wir auch machen, denn wir wollen auf Tour gehen. Es ist auch schon abgesprochen, dass Jens Becker (Grave Digger) uns auf einer kleinen Tour begleiten wird. Ihm macht es nämlich genau so viel Spaß dieses Material zu spielen. Unser Ziel war es von Anfang an, unsere Songs auch live zu präsentieren. Ich finde es nämlich auch nicht gut, einfach nur Platten aufzunehmen, um sich dann im Anschluss daran wieder ins stille Kämmerlein zu begeben um neue Songs zu schreiben. Dazu sind wir einfach eben nur Vollblutmusiker, die auch Liveshows zum Leben brauchen.

Das wollte ich doch nur hören, denn mit Sicherheit werde ich eine der ersten sein, die zu einem der Konzerte gehen wird. Eigentlich kann ich es gar nicht mehr erwarten. Falls ihr nun auch neugierig geworden seid, könnt ihr euch auf der Homepage von KICKHUNTER auch ein wenig Appetit auf diese Band holen. Zu erreichen ist sie unter:

www.kickhunter.com

Story: Gisela