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NIGHTWISH

Da ist die neue CD der finnischen Darlings von NIGHTWISH also. ´Century Child´ ist ein Album, welches man nur genießen sollte. Kompakter, heavier aber doch noch mit den nötigen Roots von NIGHTWISH versehen, dröhnen die 10 Songs des Albums aus den Boxen. Dies war auch ein wichtiger Grund für mich, bei Songschreiber und Keyboarder Tuomas Holopainen ein wenig nach der Entstehung und anderen Dingen nachzufragen. Los geht´s!

´Century Child´ ist mit Abstand das härteste Album von NIGHTWISH. Wie kam es dazu?

– Da ich ja der Hauptsongwriter bin, schreibe ich die Songs nach Gefühlen, welche mich in diesem Moment beflügeln. Ich hatte während der Songwriterphase teilweise recht schlechte Gefühle und dieses merkt man den Songs vollkommen an. Das heißt aber jetzt nicht, dass ich depressiv wäre, nein, man hat nun mal zeitweise schlechte oder gute Gefühle.

Für mich persönlich ist ´Century Child´ das mit Abstand beste Album, welches NIGHTWISH bisher veröffentlicht haben.

– Dem kann ich nur zustimmen, denn die Songs sind wesentlich rougher ausgefallen. Bei den anderen Alben hat die Dramatik doch mehr dominiert. Das führte dazu, dass die Songs wesentlich softer klangen.

Resultierte der Sound auch ein wenig davon, dass ihr einen neuen Bassisten habt?

– Eigentlich nicht so sehr, denn er hat, durch das Beisteuern seiner Vocals mehr in gesangstechnischer Hinsicht mit dazu beigetragen, dass ´Century Child´ eine andere Richtung bekam.

Genau das hat mir auf dem Album auch sehr gut gefallen.

– Seine Stimme bietet einen wunderbaren Kontrast zu Tarjas Stimme. Wir finden es auch gut eine weibliche und männliche Stimme mit in unsere Songs einzuarbeiten, denn der Kontrast in den Songs ist dann so fantastisch.

Mit ´Beauty Of The Beast´ befindet sich ein 11-minütiger Song auf dem Album. War es von Anfang an geplant, den Song so lang auszulegen?

– Geplant war es eigentlich nicht, aber dadurch, dass der Song sehr episch ist, wurde er sehr schnell so lang. Ich finde aber, dass ´Beauty Of The Beast´ durch seine Länge gerade erst spektakulär geworden ist.

Dem kann ich nur zustimmen, denn ´Beauty Of The Beast´ ist eines der Highlights auf dem Album. Ihr habt ja mit dem Andrew Lloyd Webber Song ´Phantom Of The Opera´ einen Coversong auf dem Album.

– Dies ist eine kleine Leidenschaft von uns, denn wir sind auch große Musicalfans. Ich hatte den Plan für ´Phantom Of The Opera´ schon für das Album ´Wishmaster´, aber erst jetzt habe ich mich entschlossen, diesen Song für unser neues Album zu nehmen.

Er passt ja auch wunderbar zum restlichen Material, denn er bietet dem Hörer einen wunderbaren Kontrast zum restlichen Material. Für ein solches Album sind NIGHTWISH auch schon in Finnland belohnt worden, denn das Album, welches dort schon früher veröffentlicht wurde, heimste schon Platin ein.

– Das ist richtig, denn schon nach 8 Tagen haben wir für unser Album in Finnland Platin bekommen. Es war schon fantastisch mit anzusehen, wie ´Century Child´ von den Fans in Finnland akzeptiert wurde. Wir sind auch sehr stolz darüber. Das Stärkste war aber, dass wir schon nach zwei Stunden Goldstatus erreicht hatten. Das war wirklich das Größte, was wir jemals erlebt haben.

Hinzu kommt auch noch, dass ´Century Child´ in die finnischen Charts auf Platz 1 einstieg und den größten Punkteunterschied zwischen Platz 1 und 2 aller Zeiten hatte. Das ist wirklich enorm. Ich sprach ja schon von Marco, den neuen Bassisten. Warum hat Sami eigentlich im letzten Jahr die Band verlassen?

– Er war hatte einfach auf den ganzen Stress keine Lust mehr gehabt. Es gab also keinen Streit innerhalb der Band. Wir haben dies vollkommen akzeptiert, denn wenn ein Musiker nur halbherzig bei der Sache ist, schadet dies der kompletten Band. Wir sind auch froh, dass wir mit Marco einen Bassisten gefunden haben, der uns musikalisch noch einen Schritt weiter bringt, denn er setzt sich enorm, auch beim Songwriting ein. Er ist eine Bereicherung für uns.

So sollte es ja auch bei einem Wechsel innerhalb der Band auch sein, denn Motivation ist eine der wichtigsten Punkte in einer gut funktionierenden Band überhaupt.

– Das war ja auch der Punkt. Wir standen da und kamen einfach nicht mehr weiter. Jeder der uns kennt weiß, dass wir eine Band sind, die sich immer, von Album zu Album, weiter entwickelt hat.

Man muss eben voll und ganz hinter dem Sound stehen, sonst funktioniert es innerhalb einer Band auch nicht.

– Exakt, wenn die Chemie nicht mehr stimmt, kann man eine Band vergessen und wenn man nicht mit dem ganzen Herzen dabei ist, geht eben alles schief. Wir sind jetzt wieder an einem Punkt, wo die Chemie wieder innerhalb der Band stimmt.

Ich habe gehört, dass Tarja sich an einer deutschen Musikhochschule im Opernfach eingeschrieben hat. Ist dies nicht ein Problem für die Band?

– Eigentlich nicht, denn obwohl sie über 500 Kilometer entfernt jetzt studiert, gibt es doch Kompromisse die wir geschlossen haben, um alles unter einem Hut zu bekommen. Es ist nun mal ihr Wunsch und den müssen wir akzeptieren. Sie hat ja auch ein Recht darauf ihre Stimme weiterzubilden. Es ist schon ein wenig problematisch, aber auch diese Zeit geht vorbei und wir können mit diesem Umstand sehr gut umgehen.

Es gab ja auch schon in der Vergangenheit einige Sachen, auf welche man Rücksicht nehmen musste. Tarja musste bei den Touren ja auch immer ihre Stimme schonen, denn wenn sie jeden Abend in den Hallen sang, wo extrem schlechte Luft herrschte, war dies nicht machbar. So musste nach zwei Tagen immer ein Day Of aingelegt werden, damit Tarja ihre Stimme schonen konnte.

– Richtig und damit sind wir ja auch klar gekommen. Wir wussten von Anfang an, dass wir doch eine etwas „andere“ Band sind. Aber mit solchen Sachen können wir sehr gut umgehen.

Dessen bin ich mir sicher und wir können uns schon jetzt freuen, wenn NIGHTWISH mit ihrem tollen Album ´Century Child´ bei uns auf Tour sind, nur leider dauert es noch ein wenig.

www.nightwish.com

Story: Gisela

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