News Ticker

PRAYING MANTIS

Sie gehören im Musikbusiness zu den alten Hasen, die Rede ist von PRAYING MANTIS. Seit 1977 gibt es sie. Zwischenzeitlich gab es einige Veränderungen, aber sie haben sich nicht unterkriegen lassen, die Brüder Tino und Chris Troy und Dennis Stratton. Ich hatte mit Chris das Vergnügen über das aktuelles Album „The Journey Goes On“ reden zu können.

Wann hat sich PRAYING MANTIS formiert?

– 1977. Mein Bruder und ich begannen damals zusammen Musik zu machen und spielten schließlich ein Demoband ein, das dann auch etwas später veröffentlicht wurde.

Wie seid ihr zusammen gekommen?

– Tino hat durch das College einen anderen Gitarristen kennen gelernt und sie fingen an miteinander Gitarre zu spielen, auch spanische Gitarre – meine Mutter ist Spanierin und sie hat mir, als ich ungefähr 10 Jahre alt war, eine Gitarre gekauft. So begann ich die spanische Art des Gitarrenspiels zu erlernen. Oh, das ist nicht einfach, das alles zusammen zu bekommen, es ist beinahe 28 Jahre her, vielleicht auch mehr … es ist lange her, seit PRAYING MANTIS sich formiert hat.

Nachdem ihr eine Zeitlang unter dem Namen PRAYING MANTIS gearbeitet habt, veränderte sich euer Bandname. Warum?

– Das ist eine interessante Frage. Was war geschehen? Wir starteten mit PRAYING MANTIS 1977 und arbeiteten bis in die 80iger Jahre unter unserem Bandnamen. Aber dann gab es starke Veränderungen innerhalb der Band. Wir wollten etwas Neues, Großes machen. Zusätzlich kam ex. Iron Maiden Drummer Clive Burr in unsere Band und am Ende beschlossen wir, dass es vernünftig wäre auch einen neuen Bandnamen zu finden.  Wir nannten uns von nun an STRATUS. Aber nach einiger Zeit, als es zu erneuten Veränderungen kam, fanden wir zu unserem alten Namen zurück – PRAYING MANTIS. Ich denke das war vor ca. 10 Jahren in Japan. Das war der erneute Start und eine zweite Chance für PRAYING MANTIS.

Wie viele Alben habt ihr veröffentlicht?

– Eine Menge. Es ist gar nicht so einfach. Ich denke neun.

Ihr arbeitet eigentlich als ein Trio: Tino, Dennis und du mit Hilfe von drei Gastmusikern. Gab es diese Konstellation  nur für das Album „The Jouney Goes On“ oder auch in der Vergangenheit?

– Ja, Doogie White ist einer der Sänger, ein sehr, sehr guter Sänger. Ich denke wir arbeiten mit ihm seit ca. 12 Jahren. Noch vor unsere Japan Tour war er dabei. Und daher haben wir ihm einige Songs für „The Journey Goes On“ geschrieben. John, Doogie und Martin sind Gastmusiker, aber ich denke, auf unserem nächsten Album werden sie auch mit von der Partie sein.

Warum habt ihr mit so vielen Sängern gearbeitet, denn außer Martin Johnson seid ihr eigentlich alle Leadsänger?

– Genau das ist der Punkt. Wir waren in der Vergangenheit nie auf einen bestimmten Sänger festgelegt, bzw. haben uns festlegen lassen. Alle haben zusammen oder Solo gesungen. Ich finde es interessant verschiedene Sänger einzusetzen, besonders in Live-Shows. Zumal die Stimmen und die Gesangsstile sich deutlich voneinander unterscheiden.

Wer hat „The Journey Goes On“ produziert?

– Wir hatten in der Vergangenheit viele Produzenten, das ist völlig normal, aber in der Zwischenzeit hat Tino so viel Wissen, so dass er das Album selbst produziert hat. Es war nicht immer ganz einfach, hin und wieder auch etwas kompliziert, aber ich denke, er hat diesen Job gut gemacht.

Wer war verantwortlich für die Lyriken und wer für die Musik?

– Ich denke, die meisten Texte und Musiken von „The Journey Goes On“ stammen von mir, ca. achtzig Prozent. Aber das ist nicht generell so gewesen. Normalerweise wurde es nicht festgelegt, wer für den Schreibprozess verantwortlich sein sollte. In den letzten Jahren war ich mehr und mehr am Songwriting Prozess beteiligt.

Wann habt ihr mit der Produktion von „The Jouney Goes On“ begonnen?

– Ich glaube vor ca. zweieinhalb Jahren begann der Schreibprozess. Es kann viel Zeit in Anspruch nehmen gute Songs zu schreiben. Manchmal sprudeln die Ideen und dann kann wieder eine regelrechte Flaute folgen.

Wie kamt ihr auf den Albumnamen „The Journey Goes On“?

– Oh, das ist eine interessante Frage. Dieser Name ist einfach genial, da er so viele Bedeutungen haben kann. Er kann von  verschiedenen Menschen erzählen … eine Kombination unterschiedlicher Begebenheiten … Wir haben in der Vergangenheit sehr viele Bandmitglieder verloren. Du denkst darüber nach, wie es gewesen wäre, wenn wir alle wieder zusammen wären, bzw. wenn wir zusammen geblieben wären und dann sagst du: The journey must go on! – Tino und ich hatten in der Vergangenheit auch ganz schlimme Zeiten, geschäftlicher und privater Natur … wir verloren unseren Vater vor sechs Jahren … Tino verlor seine Tochter vor ca. drei Jahren, das war sehr hart für ihn. Dadurch ist der  Song „Tomorrow Never Comes“ entstanden. Ich glaube, all diese Dinge haben uns auf den Titel „The Journey Goes On“ gebracht, das Leben geht weiter und es muss weiter gehen, egal was auch geschieht oder geschehen war.

Euer Album ist ein rockiges, sehr melodisches Werk geworden. Ich glaube, es ist noch melodischer als euer vorangegangenes Album „Nowhere To Hide“. Was war die Inspiration?

– Ja, das ist wahr. Wir lieben melodische Songs. Wir versuchen uns immer wieder aus Neue … andere Wege zu finden, um auf interessante Art und Weise die Melodielinie in den Mittelpunkt zu stellen. Die Melodielinie ist für mich sehr wichtig. Eigentlich ist sie das Wichtigste des gesamten Songs. Genauso verhält es sich mit den chorischen Elementen. Ich werde häufig von der Musik und den Texten inspiriert, chorische Einlagen in die Songs zu setzen. Dadurch kann ein negativer Song eine positive Variante bekommen … chorische Parts verleihen den Texten mitunter erst eine bestimmte Art von Emotionen, oder verstärken diese.

Interessant ist das Zusammenspiel zwischen der Stimme, den Gitarren und den Keyboards. Ich habe nie das Gefühl gehabt, das die Keys wichtiger sind als die Gitarren?

– Ca. 95% meiner Songs waren Keyboard orientiert. In vielen Stücken gelangten die Gitarren in Vergleich zu den Keyboards ins Hintertreffen. Und die Keys kamen eigentlich zu stark heraus. Ich hatte einfach das Gefühl, das ich diesen Zustand ein wenig verändern musste. Ich mag Keyboards in Songs, da den Stücken eine gewisse Art von Emotionen einverleibt wird. Der Sound ist einfach stark. Ich denke die Mischung macht’s. Die Keyboards dürfen generell nicht zu sehr in den Vordergrund treten.

Warum habt ihr das Lied „Silent War“ produziert?

– Ich denke ich wurde inspiriert durch die Masse von Menschen, die irgendwann emigrieren mussten, nach dem ersten bzw. zweiten Weltkrieg. Eine Art der Aufarbeitung der Zeit und Kultur. In gewisser Form auch eine Analyse des Kämpfens … warum wurde gekämpft? … was geschah im Krieg? Daher der Titel „Silent War“ und dieser Song gewinnt durch den Krieg zwischen Amerika und Irak eine traurige Aktualität.

PRAYING MANTIS hat noch so einiges vor in der nächsten Zeit, Tourneen und Festivals. Und vielleicht planen sie ja auch wieder ein neues Album? Mich würde es freuen.

http://www.praying-mantis.com

Gabi Peiter

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.