ENTWINE

Begonnen haben sie ihren Schaffensweg in harter Manier – mit US Death Metal. Die Rede ist von ENTWINE, eine Formation aus Finnland, die sich 1995 zusammen gefunden hat. Nach einigen Veränderungen nicht nur innerhalb der Band, sondern auch im Musikstil – von harten Death Metal hin zum melodischen Gothic Metal, haben sie nun mit folgender Besetzung: Mika Tauriainen (vocals), Tom Mikkola (guitars), Joni Miettinen (bass), Aki Hanttu (drums) und Riitta Heikkonen (keyboards) ihr zweites Album „Gone“ veröffentlicht. Mit Aki habe ich über das neue Album reden können.
Zu Beginn habt ihr eine wesentlich härtere Musikrichtung – US Death Metal – eingeschlagen. Warum seid ihr nun in die melodische Musikschiene des Gothic Metals übergewechselt?
– Die US Death Metal Richtung schien uns nicht ergiebig genug zu sein, sie war uns zu einseitig. Wir wollten Musik machen, die vielseitiger ist. Sie sollte vor allen melodischer sein.
Auf welchem Wege habt ihr euch gefunden?
– Wir waren miteinander befreundet. Wir spielten in verschiedenen Bands und haben alle irgendwie Lust gehabt, etwas Neues zu machen und haben uns dann 1995 dazu entschieden, es miteinander zu versuchen. So ist ENTWINE entstanden.
Wie seid ihr auf euern Bandnamen ENTWINE gekommen?
– Unser Gitarrist Tom Mikkola hatte die Idee zu unserem Namen. Ich weiß nicht genau, wie er darauf gekommen ist, aber wir wollten einen Namen finden, der unsere Musik beschreibt. Einen Namen, der unsere Musik in irgendeiner Form verdeutlicht. Ich denke, er passt zu uns.
Warum heißt eurer neues Album „Gone“?
– Auf diesen Namen bin ich gekommen. Als wir dieses Album einspielten, war mein Privatleben etwas kompliziert. Mir ging es überhaupt nicht gut, alles fiel mir schwer, ich fühlte mich total leer … ausgebrannt. Irgendwie ist alles von mir gegangen, meine gesamte Energie. Diese Gefühle finden sich in unserem Album wieder. So dachten wir, dass „Gone“ der geeignete Titel für unsere CD ist, da er unsere Lyrik wiederspiegelt.
Wer ist verantwortlich für die Musik und wer für die Texte?
– Tom war für die gesamte Musik verantwortlich und Mika Tauriainen, unser Sänger, hat bis auf zwei Songs die gesamte Lyrik geschrieben. Diese zwei Songs hat Tom getextet. Tom, unser Gitarrist, setzt die Riffs und die anderen arbeiten dann an ihren Arrangements. Am Ende setzen wir unsere Parts als Ganzes zusammen.
Eure Texte sind traurig und meistens sehr düster. Wieso?
– Ich kann es gar nicht so genau erklären, es kommt einfach. Wir wollen auch eigentlich keine lustigen, netten Lieder singen. Die kannst du jederzeit im Radio hören. Wir wollen mit unseren Texte unsere Gefühle zum Ausdruck bringen. Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass wir keinen Spaß oder keine Freude empfinden. Ich denke, es ist interessanter, ernstere oder auch traurigere Songs zu singen.
Wodurch werdet ihr inspiriert?
– Durch unsere Gefühle und Empfindungen und die Geschehnisse der letzten drei Jahre. Die kommen beim Texten ebenso zum Tragen. Das Leben ist nicht einfach – du machst Fehler, dir kann es schlecht gehen, oder es geht dir supergut und später fällst du in ein großes Loch – das alles findest du in unseren Texten wieder.
Interessant ist der Gegensatz zu dem aggressiven Musikbett und der düsteren, traurigen Stimme. Wie kamt ihr auf diese Idee?
– Ich denke, dieser Gegensatz macht unsere Musik aus. Die harten, aggressiven Gitarrenriffs und zur gleichen Zeit die schöne Melodielinie. Wir mögen diesen Kontrast sehr, und wir versuchen immer, das Konträre in unsere Songs einzubringen.
Spannend sind auch die Effekte, die durch das Keyboard hervorgerufen werden … es gibt den mitunter sehr düsteren Songs eine gewisse Lockerheit. Was hat euch dazu inspiriert?
– Warum haben wir das getan?… Keyboards geben Songs viel Atmosphäre und viel Raumtiefe. Es entstehen schöne Gefühle und Bilder innerhalb der Lieder und die Melodie wird durch das Keyboard getragen.
Wann habt ihr mit der Produktion von „Gone“ begonnen?
– Oh, da muss ich überlegen … ich glaube es war vor anderthalb Jahren, als wir den ersten Song fertig hatten. Danach gab es leider ziemlich große Probleme: Uns wurden die Instrumente gestohlen, so dass wir gezwungen waren uns neue Instrumente anzuschaffen. Das kostete viel Zeit. Zwei Monate später verließ unser Sänger P. Willman die Band und es gab recht großen Trouble. Dann fanden wir zum Glück in Mika Tauriainen einen neuen Sänger und wir konnten endlich an unserem Album weiter arbeiten.
Habt ihr „Gone“ selbst produziert?
– Nein. Wir haben „Gone“ im Astia A-Studio mit Anssi Kippo produziert.
Was habt ihr für Pläne?
– Wir haben schon neues Material für ein weiteres Album und hoffen nächstes Jahr damit auf den Markt kommen zu können. Vielleicht haben wir im nächsten Herbst die Möglichkeit auf Tour zu gehen, aber es ist noch nicht ganz sicher.
Wenn ENTWINE auf Tour gehen sollte, es würde mich freuen. Leben können die Jungs von ENTWINE zwar noch nicht von ihrer Musik, aber wenn sie so weiter machen, wird sich das sicher bald ändern.
Gabi Peiter
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